Der ferne Krieg - so nah. Güls und der 1. Weltkrieg 1914-18
Das Heimatmuseum hatte sich auf die Suche nach Zeugnissen begeben, die eindrucksvoll davon berichten, wie die Menschen in Güls und die Gülser an den Kriegsschauplätzen die "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts", den ersten Weltkrieg, erlebt und erlitten haben. Anhand von Tagebüchern, Feldpostbriefen, Fotos und vielen anderen Erinnerungsstücken spannt sich der Bogen der Ausstellung vom ersten Tag der Generalmobilmachung im August 1914 bis hin zur amerikanischen Besatzung in Güls nach dem verlorenen Krieg.
Begleitet wurde die Ausstellung von zwei Veranstaltungen. Zunächst gab es einen Vortrag der Politologin Dr. Lange-Quassowski. Dabei beleuchtete die Dozentin nicht nur die durchaus unterschiedlichen Thesen deutscher und europäischer Historiker, sondern bezog auch die Sicht- und Denkweise der damals handelnden Personen mit ein, oder salopp gesagt: „Wie tickten die Menschen an Vorabend dieser Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts?“
In einer weiteren Veranstaltung lasen Klaus Faßbender und Jens Kowalke aus einzigartigen Gülser Zeitdokumenten des Jahres 1915. Aber auch andere Zeugnisse der Zeit: wie Kochbücher, Kinderbücher, Veröffentlichungen des Koblenzer nationalen Frauendienstes, Verordnungen und Gedichte brachten die beiden Vortragenden zum Sprechen und zeichneten so ein Bild des Jahres 1915, in dem der Krieg allgegenwärtig ist.